Willkommen, in der wunderbaren Welt des Pen&Paper Rollenspiels.
Aber was ist das eigentlich – so ein Rollenspiel?
Anmerkung: Für den lesemüden Interessierten haben wir hier auch noch Videomaterial produziert.
Ich beantworte diese Frage immer gern auf folgende Art und Weise: Es ist eine Mischung aus
- Interaktivem Roman,
- Brettspiel und
- Improvisationstheater.
Im Wesentlichen geht es um Folgendes: Eine Gruppe von Leuten sitzen an einem Tisch – trinken, essen und spielen ein Spiel. Die meisten der Spielenden übernehmen die Kontrolle über einen fiktiven Charakter in einer Geschichte und werden nun Spieler/in genannt.
Einer der Spielenden heißt ab jetzt Spielleiter/in und übernimmt die Verantwortung den Rest der Geschichte zu gestalten. Er oder sie hilft den Spielern in einer Reihe von Szenarien die Geheimnisse der Geschichte zu entdecken: Dabei kann es zu Kämpfen mit Monstern oder Bösewichten kommen, oder das Zuschnappen einer Falle in den Katakomben einer Schatzhöhle. Er oder sie übernimmt die Steuerung von Verbündeten, Feinden und anderen Kontakten innerhalb der Geschichte, denen die Helden im Laufe der Geschichte begegnen werden, kurz alle Figuren der Handlung, die nicht von den Spielern übernommen werden (das macht das Ganze zum Interaktiven Roman). Wir nennen sie von hier an Nichtspielercharaktere. Darüber hinaus beschreibt der/die Spielleiter/in wie die Umgebung der Protagonisten auf diese reagiert: ein lose getretener Stein löst eine Lawine aus; ein Fußplatte, die unter den Helden in den Boden einsinkt; ein riesiger, rollender Stein, der auf die Charaktere zurollt, usw.
Man erzählt nicht einfach drauf los, was einem so einfällt, sondern es gibt vorher festgelegte Spielregeln, die von dem gewählten Spielsystem vorgegeben werden (deswegen die Erwähnung Brettspiel). Die Spielregeln simulieren die Gegebenheiten der Spielwelt und sollen den gewünschten Realismusgrad wiederspiegeln – was die Figur kann und was nicht, welche Aktion leicht fällt und welche schwer.
Die Fähigkeiten des Charakters werden meist durch ein Zufallselement (aka. Würfel) simuliert. Ist die Figur gut in etwas, so ist die Erfolgswahrscheinlichkeit hoch, ist sie schlecht, so hilft (hoffentlich) ein wenig Glück.
Die Spieler schlüpfen also in die Rolle ihrer gewählten Spielfigur und müssen aus deren Perspektive die Entscheidungen treffen, die aus der jeweligen Sicht am Sinnvollsten erscheinen. Da gibt es kein Skript und keine festen Vorgaben, es entsteht aus den Umständen der Situation und der Vorstellungskraft der Spieler heraus und wie sehr sich die Spieler in ihre jeweiligen Charaktere hinein versetzen können oder wollen (daher Improvisationstheater).
Während des Spiels entsteht dann eine Geschichte, an der (wenn es denn gut läuft) alle Spaß haben und von allen beeinflusst wurde.
Ich kann hier noch den ganzen Tag erklären und beschreiben, aber das Beste ist, dass man sich das ganze mal hautnah anschaut, z.B. in unserer Cliff-Hang-Spielrunde oder bei unserer Weltraumpiraten-Runde. Im Laufe der Zeit kommen sicher noch mehr Runden hinzu.