Marcel

Für Schubladeneinordner…

Horatio in der Cliff-Hang-Runde, Spielleiter in der Weltraumpiraten!-Runde, Spielleiter in der Eichohrkatz-Runde, Autor, Redakteur, Schnittmeister diverser Videos, Worst-Case-Bedenker

 

FAQ

Wie ist Deine Rollenspielerfahrung? Seit wann spielst Du? Welche System sind Dir vertraut?

Angefangen hat das Rollenspielfieber bei mir mit Mechkrieger – Das Rollenspiel mitten in den Neunziger Jahren. Diese Runde existiert im Wesentlichen mit der Originalbesetzung tatsächlich noch heute, allerdings spielen wir nur noch ein paar Mal im Jahr.

Im Laufe der Zeit habe ich mich ein wenig ausprobiert und in verschiedenen Systemen herumgestochert: Shadowrun, D&D3.5, Vampire – die Maskerade, AD&D, Traveller, Gurps und noch ein paar Weitere, deren Namen ich schon wieder vergessen habe.

Bis ich dann in einer sehr spaßigen Earthdawn-Runde gelandet bin, die kaum ein Jahr später wieder auseinander fiel.

Schließlich habe ich dann angefangen, eine reguläre Earthdawn-Runde zu leiten, die eine ganze Weile anhielt. Zwischendurch bin ich in einer zweiten Earthdawn-Runde als Spieler eingestiegen und kurze Zeit später begann ich eine Weitere zu leiten. Earthdawn war die Spielwelt, in der ich mich zuhause fühlte.

Es dauerte nicht allzu lange, bis ich in der zweiten Runde ebenfalls Spielleiter wurde. So war es denn, dass ich in zwischenzeitlich drei Earthdawn-Runden gleichzeitig leiten durfte. Das war zugleich kompliziert und aufregend – alles unter einen Hut zu bringen und noch dafür zu sorgen, dass alles reibungslos lief, war nicht immer einfach. Auch die übrigbleibende Freizeit war nicht mehr wirklich vorhanden.

Heute leite ich nur noch eine reguläre Earthdawn-Runde, die in der ich zunächst als Spieler eingestiegen war. Inzwischen hat die Gruppe eine Reihe neuer Mitglieder, einen Kampagnenneustart und mehrere Editionenwechsel mitgemacht – aber sie läuft immer noch wie ein Uhrwerk.

Vor ein paar Jahren hatte ich dann noch das Vergnügen Hackmaster (aka. wie D&D nur besser) kennenzulernen und leite seitdem eine irreguläre Runde, die sich so etwa einmal im Monat trifft, wenn alle Beteiligten Zeit haben.

 

Was macht das Rollenspiel für Dich interessant?

Wann immer ich ein Buch anfange oder einen Film sehe, dauert es nicht lange, bis ich den weiteren Verlauf vorhersagen kann. Ganz schrecklich sind Krimis, denn entweder wartet der Autor mit notwendigen Informationen bis zum Schluß (ganz schlechter Stil) oder, wenn er zeitig Hinweise streut (besserer Stil), habe ich den Mörder/Bösewicht/geheimnisvollen Fremden schon nach den ersten Kapiteln identifiziert.

Der Spaß am Rollenspiel ist für mich, dass man nie sagen kann, in welche Richtung sich die Handlung als nächstes entwickelt, weil es eben erst am Spieltisch zu einer Entscheidung kommt oder durch die Würfel entschieden wird.

Hinzu kommt ein bisschen auch die taktische Komponente bei Spielsystemen mit hohem Crunch-Anteil wie D&D und Hackmaster, das ist wie Puzzeln für den Kopf.

 

Welche Charaktere spielst Du besonders gern?

Anfangs habe ich meist Taktiker und Gutewichte mit hohem Rechtsempfinden gespielt, die immer die besten Entscheidungen treffen und nicht die dummen Fehler der Buch-, Film- und Fernsehhelden machen. Die daraus entstehende Geschichte war dann meist durchdacht und in sich schlüssig, hatte aber im Nachhinein betrachtet wenig Aufregendes.

Inzwischen leite ich mehr als ich spiele, daher versuche ich immer Charaktere zu erschaffen, die auf irgendeine Weise interessant sind. Nichts ist schlimmer als ein Spielleitercharakter, der so gewöhnlich ist, dass sich niemand (auch manchmal der Spielleiter!) mehr daran erinnert.

Wenn ich zur Zeit mal dazu komme zu spielen, spiele ich meistens Troublemaker. Verrückte und kaputte Typen, die die Regeln der Welt, in der sie leben, nicht so schrecklich ernst nehmen, besonders, wenn es ihnen gerade nicht in den Kram passt (aka Magier, die nehmen die Regeln ihrer jeweiligen Welt per Definition nicht so ernst). Das führt immer zu einer interessanten Geschichte, wenn so Konflikte erzeugt werden. Vor kurzem habe ich mal wieder einen Gutewicht gespielt, der sich wegen seinem Altruismus und Gesetzeskonformität immer in Schwierigkeiten bringt. So Hauptmann Karotte in Gotham, falls die beiden Referenzen jemandem etwas sagen. Das war auch mal wieder interessant.

 

Deine Beziehung zu Würfeln?

Als Spieler ist es so, wenn ich einen guten Plan habe, spielen meist die Würfel nicht mit. Daher habe ich irgendwann die Strategie gewechselt und mache nur noch schlechte Pläne.

Wenn dann die Würfel nicht mitspielen, ist alles in Ordnung, weil es war ja eh ein schlechter Plan. Falls trotz allem die Würfel mitspielen sollten, geht der schlechte Plan irgendwie auf und der Rest wird improvisiert.

Als Spielleiter versuche ich die Würfel meist zu ignorieren, außer sie sollen die Geschichte in die eine oder andere Richtung drängen, an einen kritischen Punkt der Geschichte zum Beispiel.